Phytron lieferte die Motorengehäuse Hochpräzise aus einer Titanlegierung gefertigt – die anschließende PVD Vergoldung wurde durch das Forschungsteam der Universität Bern durchgeführt. Die Goldbeschichtung ist dabei kein kosmetisches Feature: Sie verhindert, dass die vom Motor dissipierte Wärme über ungewollte, radiative Wärmeflüsse, zu benachbarten, thermal geregelten Aufbauten fließen und in ihrer optischen Ausrichtung stören. Die vom Motor abgegebene Wärme wird folglich vorwiegend konduktiv abgeleitet.
Made for the Moon
Die phySPACE-Schrittmotoren von Phytron sind speziell für extreme Einsatzbedingungen konzipiert, wie sie in der Raumfahrt vorkommen. Sie widerstehen Vibrationen, Strahlung und hohen Temperaturveränderungen. Durch den ausschließlichen Einsatz ECSS-qualifizierter Materialien erfüllen sie die hohen Anforderungen für den Einsatz im ultrahohen Vakuum bei optimiertem Gewicht, geringer magnetischer Abstrahlung, hervorragender Präzision und außerordentlicher Robustheit.
Teil eines historischen Projekts
Das Instrument der Universität Bern, bei dem Phytron-Motoren zum Einsatz kommen, ist ein laserbasiertes Massenspektrometer (Laser Ablations Ionisations Massenspektrometer), welches Mondregolith nahe des Südpols des Mondes auf dessen chemischen Zusammensetzung (Elemente und Isotope) untersuchen wird. Ziel ist es u.a., Informationen über die geochemischen Eigenschaften des Mondes zu gewinnen – ein bedeutender Beitrag zur Erforschung der Entstehung unseres Sonnensystems und möglicherweise auch zur Identifikation von Ressourcen für künftige Mondmissionen.
Mehr zum Projekt der Universität Bern
Von Bayern zum Mond
Die Phytron GmbH steht seit Jahrzehnten für hochpräzise Antriebslösungen in extremen Einsatzbereichen – von kryogenen Teilchenbeschleunigern bis hin zu Weltraummissionen. Unsere Reise ins All begann bereits 1985 mit der ESA-Mission Giotto, einer der ersten europäischen Raumsonden, die am 13. März 1986 den Halley’schen Kometen in einer spektakulären Flyby-Mission passierte. Später, 1992, führte Giotto einen weiteren Vorbeiflug am Kometen Grigg–Skjellerup durch. Schon damals war Phytron mit speziell entwickelten Antriebslösungen für die Instrumentensteuerung vertreten – eine Pionierleistung in der europäischen Raumfahrtgeschichte.
Seither haben sich unsere Antriebe bei unzähligen Anwendungen in den anspruchsvollsten Umgebungen der Wissenschaft und Raumfahrt bewährt – von Satelliten bis hin zu Mars-Experimenten. Mit der aktuellen Beteiligung an NASA’s CLPS Initiative, innerhalb des Projektes der Universität Bern, kehren unsere Antriebe nicht nur zurück ins All, sondern landen buchstäblich auf dem Mond – dieses Mal mit einem besonderen Glanz: Dank der Vergoldung durch das Forschungsteam der Universität Bern erfüllen unsere Motoren nicht nur höchste technische Standards, sondern auch strahlende optische.
Ob in Vakuum, unter Strahlung, bei eisigen Temperaturen oder enormen Vibrationen – Phytron entwickelt und produziert Antriebe, die funktionieren, wenn es wirklich zählt. Von Bayern aus in die entlegensten Winkel unseres Sonnensystems – und jetzt nahe dem Südpol unseres Mondes.




